Roma: Elisabeth „Lulu“ Horvath (*1924/+1985) - Portrait

Roma: Elisabeth „Lulu“ Horvath (*1924/+1985) - Portrait

Elisabeth „Lulu“ Horvath war mit Johann Horvath (Witwer nach der im KZ ungekommenen Julianna), genannt „Kalitsch" verheiratet. Die Hochzeit fand am 5. März 1966 statt. Gemeinsam hatten sie fünf Kinder. - Lulu war klein und zart. Sie hatte schulterlange, graue Haare. Das Leben hatte tiefe Falten in ihr Gesicht gegraben, man hätte sie viel älter geschätzt, als sie tatsächlich war. Den ganzen Tag brummelte sie vor sich hin und führte für andere unverständliche Selbstgespräche. Geduldig ertrug sie die Laster ihres Mannes. Er ging gerne in Wirtshaus, spielte Karten und verlor dabei eine Menge Geld. Er war aber nicht streitsüchtig. Die beiden verstanden sich sehr gut und nie hätte sie auch nur einmal öffentlich Kritik geübt. Lulu war das Sinnbild der auf immer und ewig liebenden Gattin. Auch sie trug gern die einfache Kleiderschürze und verließ die Siedlung nur selten. Ihr „Hoheitsgebiet“ war die Küche, in der sie ruhelos umherzuwuseln schien. Ihre Kinder waren ihr höchstes Gut. Lulu liebte aber alle Kinder der Siedlung. Alles, was bei ihr in der Küche entstand, wurde regelmäßig an alle verteilt. Die Kinder nannten sie voller Respekt „Lulubaba ", eine zärtliche Bezeichnung, mit der die Kinder ihre Liebe zu ihr zum Ausdruck brachten. Lulu lebte nur wenige Jahre in der dritten Siedlung und starb nach einer schweren Lungenerkrankung 1985. - Großteils übernommen aus "Atsinganos– Die Oberwarter Roma und ihre Siedlungen“ von Stefan Horvath;

JAHR DER ENTSTEHUNG

1977

ANGABEN ZUR HERKUNFT DES BILDES

Hochgeladen von: Tillfried SCHOBER

Herkunft des Bildes: Digitale Sammlung Langer/Schober

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