Roma: Maria „Mizzi“ Horvath  (*1923/+1990) - Portraits

Roma: Maria „Mizzi“ Horvath (*1923/+1990) - Portraits

Maria „Mizzi“ Horvath wurde 1923 in Jabing geboren. Durch die Nationalsozialisten wurde sie zuerst ins KZ Auschwitz und dann ins KZ Ravensbrück deportiert. Zu diesem Zeitpunkt war sie erst 16 Jahre alt, aber trotzdem schon verheiratet und hatte eine Tochter. Nach dem Zusammenbruch des „Dritten Reiches“ befreit, landete sie, da sie in Jabing nicht willkommen war, letztendlich in Oberwart. Dort lernte sie ihren späteren Mann Stefan kennen. Die beiden heirateten am 3. Augsut 1946. - Über ihre Zeit in den KZs haben jedoch beider nie gesprochen. Sie ist von ihren Erfahrungen dort jedoch immer wieder eingeholt worden. Ihr Sohn Ludwig kann sich z. B. daran erinnern: „Als wir auf Grund des Baues des Schwerpunktkrankenhauses zum Umzug in die 3. Romasiedlung gezwungen worden waren, haben wir Wasserleitungen bekommen. Doch meine Mutter hat nicht wollen, dass wir sie aufdrehen oder duschen gehen. Sie hat große Angst davor gehabt, dass Gas herauskommen könnte“. - Nach ihrer Rückkehr war sie als Hausfrau immer daheim bei ihren Kindern. Ihre große Stärke war ihr Wissen über die Wirkungsweise der Pflanzen. Sie wusste genau, welche Pflanzen und Gräser zu welcher Zeit als Medizin nützlich waren und stellte daraus Tinkturen und Heilsäfte her, die ihr sogar von Dr. Unger und Dr. Szallai gern abgekauft wurden. Sie hatte auch eine wunderbare Stimme und sang damit ihre Kinder mit Roma-Liedern in den Schlaf. – Ein gesundheitliches Erbe der Konzentrationslager war eine offene Tuberkulose, die nie mehr ausgeheilt werden konnte, sowie ein fortschreitender Verfolgungswahn, der sich zum Ende ihres Lebens hin immer mehr verfestigte. So verließ sie eines nachts nur spärlich bekleidet die Siedlung und wurde erst am nächsten Tag schwer unterkühlt weit entfernt auf den Feldern aufgefunden. Zwei Tage später, im Jahre 1980 verstarb sie im Krankenhaus an einem Lungeninfarkt.

JAHR DER ENTSTEHUNG

1983

ANGABEN ZUR HERKUNFT DES BILDES

Hochgeladen von: Tillfried SCHOBER

Herkunft des Bildes: Digitale Sammlung Langer/Schober

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