Landesbeamter, Mitglied des Bundesrates, SPÖ (22.01.1965 – 15.06.1970), Vorsitzender des Bundesrates (01.01.1969 – 30.06.1969); Vizebürgermeister von Oberwart (1958–1964), Abgeordneter zum Burgenländischen Landtag (1960–1965): Sein Vater war Maurergehilfe, der als Wanderarbeiter in Wien arbeitete. Er ermöglichte Wagner jedoch, nach der Volksschule den Besuch der Bürgerschule in Ödenburg und anschließend der Höheren Bundeslehranstalt für Maschinenbau in Wiener Neustadt. Wagner Schloss diese 1925 ab (1939 bekam er den Titel „Ingenieur" verliehen.), war aber dann arbeitslos und fand nur gelegentlich bei kürzeren Projektarbeiten (einige Zeit verbrachte er in Paris) Arbeit. Erst 1928 wurde er in den Dienst der Bgld. Landesregierung in Güssing, dann in Eisenstadt und schließlich im Baubezirksamt Oberwart aufgenommen, wo er mit dem Straßenmeisterdienst betraut wurde. - Schon Mitte der zwanziger Jahre hatte Wagner unter dem Eindruck der Arbeitslosigkeit begonnen, sich mit Problemen der Volkswirtschaft, insbesondere des Lohn- und Preisproblems und der Beschäftigungspolitik zu beschäftigen. 1933 publizierte die Broschüre „Leistungswährung mit Sehwundgeld", die er dann bis 1937 wesentlich erweiterte und unter dem Titel „Harmonie der Wirtschaft" erscheinen ließ. - Nach Auflösung des Burgenlandes 1938 wurde Wagner dem Baudienst der Steiermark zugeteilt und leitender Beamter des Wasserwirtschaftsamtes Oberwart. 1943 wurde er zur Deutschen Wehrmacht eingezogen und kam 1944 in Frankreich in britische Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Entlassung wurde Wagner 1946 zum Leiter des Baubezirksamtes Oberwart bestellt und führte dieses, bis er als politischer Mandatar 1966 beurlaubt wurde. 1970 trat er in den Ruhestand. - Schon 1931 war Wagner Mitglied der SdP geworden, nach dem Zweiten Weltkrieg trat er der SPÖ bei, kam in den Gemeinderat von Oberwart (Vzbg. 1958 - 1964) und wurde im Juli 1960 in den Landtag entsandt, wo er als Experte des Straßenbaues zum Bautensprecher seiner Partei wurde. Anfang 1965 entsandte die SPÖ Wagner in den Bundesrat, wo er bis 1970 verblieb und vorübergehend (1969) dessen Vorsitz innehatte. Auch als Mandatar arbeitete Wagner an seinen wirtschafts¬ und sozialpolitischen Theorien weiter und veröffentlichte 1970 das Buch „Arbeitswährung - Ende der Lohn- und Preisspirale", das 1974 in aktualisierter Auflage erschien. Im Laufe der Jahre setzte er sich immer mehr mit philosophischen Fragen bzw. Fragen der Religion und Ethik auseinander, in deren Spiegel die 1979 gedruckte Broschüre „Weltfriede durch stabile Arbeitswährung?" zu sehen ist.
Hochgeladen von: Tillfried SCHOBER
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