Franz Bezucha (*1904/+1981): Politiker (SPÖ), OSG - Portrait

Franz Bezucha (*1904/+1981): Politiker (SPÖ), OSG - Portrait

Politiker (SPÖ) und Bilanzbuchhalter; von 1953 bis 1960 sowie 1964 Mitglied des Bundesrates; von 1960 bis 1964 Abgeordneter zum Burgenländischen Landtag; von 1959 bis 1973 Obmann der OSG: Sein Vater, der aus Böhmen kam, war Schustermeister in Wien, doch fiel dieser bereits 1917 an der russischen Front. Bezucha besuchte nach der Volksschule die Bürgerschule und konnte anschließend die Handelsschule absolvieren. Er be­kam dann eine Anstellung bei einer Holzhandelsfirma in Wien, wobei sich erste Kontakte ins Burgenland ergaben. Politisch schloss er sich der Sozialdemokratie an und arbeitete auch nach 1934 gemeinsam mit seinem Bruder Emil, der 1936 in Wöllersdorf eingesperrt wurde, bei den Revolutionären Sozialisten mit. - 1939 kam Bezucha aus beruflichen Gründen ins Burgenland, wo er Buchhalter und später Prokurist des Ziegelwerkes Großpetersdorf wurde. Da er hier kriegswirtschaftlich unent­behrlich" war, wurde er erst 1944 zur Wehrmacht eingezogen. Er diente in einer Einheit, die in Jugoslawien zur Partisanenbekämpfung eingesetzt war und geriet dort 1945 in Gefangenschaft. - Nach seiner Rückkehr schloss er sich wieder der SPÖ an und wurde 1947 deren Bezirksobmann in Oberwart. 1953 wurde er in den Landtag gewählt, für kurze Zeit als Landtagspräsident-Kandidat „gehandelt", dann aber in den Bundesrat entsandt, wo er bis 1960 blieb. Seit 1948 war er Mitglied des Landesparteivorstandes, und der besonnene und zurückhaltende Politiker, der allen sozialen Bedürfnissen verständnisvoll gegenüberstand, wurde bald nach Alois Wessely „der zweite" Mann der südburgenändischen Funktionäre. Er galt auch als versierter Wirtschaftsfachmann, und die SPÖ entsandte ihn in den fünfziger Jahren in die Aufsichtsräte der BEWAG, der Kurbad Tatzmannsdorf AG und des Fernheizkraftwerkes Pinkafeld. 1959 wurde er auch Obmann der Oberwarter Siedlungsgenossenschaft (bis 1973). - 1960 bis 1964 war er Abgeordneter des Burgenländischen Landtages, 1964 zog er wieder für einige Monate in den Bundesrat ein. Obwohl er keine ausgesprochene Spitzenposition der Partei innehatte, war sein Einfluss in derselben nach wie vor groß. Er wurde sogar in den Debatten beim Sturz von Alois Wessely 1961 als „Kompromisskandidat" für die Partei­führung und das Amt des Landeshauptmann-Stellvertreters ausersehen. Er war es auch, der 1966 entscheidend mithalf, Hans Bögl zu bewegen, als Landeshauptmann zurück­ zutreten und den Weg für die jüngere Parteigeneration, - Theodor Kery, Fred Sinowatz und Helmuth Vogl - freizumachen.

JAHR DER ENTSTEHUNG

1964

ANGABEN ZUR HERKUNFT DES BILDES

Hochgeladen von: Tillfried SCHOBER

Herkunft des Bildes: © Gerald Schlag: „Burgenland – Geschichte, Kultur und Wirtschaft in Biographien“ – Edition Rötzer

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