Jüdische Gemeinde: Artikel zum Ableben von Frau Else Fleischer (geb. Würzburger, *1902/+1936) in der Oberwarther Sonntagszeitung vom 24. Mai 1936

Erwähnenswert ist, dass die jüdischen MitbewohnerInnen von Oberwart zu dieser Zeit - wie auch hier zu sehen - in der Gemeinde eine absolut gleichberechtigte Bevölkerungsgruppe darstellten. Die Teilnahme an diesem Begräbnis einer Angehörigen der Jüdischen Gemeinde in Oberwart quer durch alle Bevölkerungsschichten und unabhängig von der Konfession durch "viele Trauergäste" ist ein lebendiges Zeugnis davon. - Der Artikel: "In Oberwart ist im Krankenhause nach kurzem und schwerem Leiden die Gattin des Beamten Emmerich Fleischer aus Pinkafeld, Frau Else Fleischer, geb. Würzburger, im schönsten Alter von "34" Jahren am 19. 5. vormittags nach eineinhalbjähriger, glücklicher Ehe entschlafen. Der trostlose Gatte mit seinem dreijährigen Söhnchen Paul, die tiefgebeugten Eltern, zwei Geschwister wie auch Schwager, Schwägerin und eine große Verwandtschaft in Pinkafeld un St. Michael betrauern den frühen Heimgang der in allen Kreisen hochgeschätzten Verstorbenen. Das Leichenbegräbnis fand Mittwoch den 20. 5. um 5 Uhr nachmittags auf dem israelitischen Friedhof in Oberwart statt. An demselben nahmen teil die Chefs der Firma Max Holzers Söhne mit Kommerzialrat Bela Holzer, deren Angestellte und Arbeiter sowie sehr viele Trauergäste ohne Unterschied der Konfession aus Oberwart und Umgebung. Viele Blumen und Kränze schmückten den Sarg. Die Trauerfunktion vollzog Oberkantor Michael Rosenberg aus Oberwart." - Ehemann Emmerich Fleischmann (*1898/1944) wurde von den NAZIS nach Buchenwald deportiert und am 24. Dezember 1944 ermordet.

JAHR DER ENTSTEHUNG

ANGABEN ZUR HERKUNFT DES BILDES

Hochgeladen von: Tillfried SCHOBER