Franz Michel wurde am 18. September 1896 in Steinamanger/Szombathely geboren. Der Sparkassenleiter erwies sich als entschiedener Gegner der nationalsozialistischen Diktatur. Michel – seit 2. August 1941 in Untersuchungshaft – wurde wegen Tätigkeit für die (illegale) KPÖ am 7. August 1942 vom Volksgerichtshof Graz zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt. Letztendlich verbrachte er vier Jahre im Zuchthaus. Unmittelbar nach der Befreiung wurde er von der sowjetischen Stadtkommandantur zum Bürgermeister bestellt, dessen Amt er vom 21. Juli 1945 bis 2. Dezember 1945 sowie vom 15. Dezember 1945 bis 1. Juni 1947 innehatte. Da im Jahr 1933 der Gemeinderat aus 19 Mitgliedern bestand, wurde bestimmt, dass der Gemeindeausschuss (Gemeinderat) nun ebenfalls diese Größe haben sollte, wobei die ÖVP neun, die SPÖ sechs und die KPÖ vier Sitze erhielt. Als eine der ersten Maßnahmen des Gemeinderates galt es, den Wiederaufbau der Gemeindeverwaltung in die Wege zu leiten. Dazu zählte auch der Beschluss, das Rathaus nach dem Brand in den letzten Kriegstagen wieder zu errichten. Große Sorgen bereitete dem Gemeinderat die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln. Zur Überprüfung der Ablieferungspflicht und zur Vornahme von Hofbeschauen musste ein eigener Ausschuss eingerichtet werden. 1945 hatte der Gemeinderat auch die dienstrechtlichen Angelegenheiten der Ortspolizei zu regeln. Diese wurde jedoch mit Wirkung vom 30. Juni 1947 durch Anordnung der Bundesregierung aufgelöst, die Sicherheitsagenden gingen auf die Gendarmerie über. Der erste kommunistische Bürgermeister Oberwarts verstarb am 26. Juli 1967.
Hochgeladen von: Tillfried SCHOBER
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