Als Musiker am Bild li. mit der Klarinette Michael Gangoly und re. sein Bruder, der bekannte oberwarter Cymbalmacher Ludwig Gangoly mit seiner Geige, sitzend rechts der Mitte Lehrer Alexander Schranz; --/-- Zu einer der erfolgreichsten Tätigkeiten des Lesevereins gehören die anspruchsvoll aufgeführten Volksstücke der Theatergruppe. Diese bedeutende Kulturarbeit verfügt über eine reiche, auf 1922 zurückgehende Tradition. Neben den Klassikern der ungarischen Theaterliteratur wurden von den Schauspielern des Lesevereins jedoch auch moderne Stücke aufgeführt. - Im Jahr 1922 erwachte der Leseverein zu neuem Leben. Er übernahm die den österreichischen Gesetzen entsprechenden Grundregeln und begann, in erster Linie dank der Arbeit der hervorragenden Lehrer, eine neue kulturelle Tätigkeit zu entfalten. Im Jahr 1922 wurde der erste Ball des Lesevereins veranstaltet und im selben Jahr gelang es auch zum ersten Mal, eine Theateraufführung vor großem Publikum zu produzieren. Die gesellschaftliche Bedeutung des Lesevereins kann aus der Tatsache abgelesen werden, daß im Jahr 1923 führende Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, wie Graf Lajos Erdödy aus Rotenturm, der evangelische Pfarrer Pell Geistlinger, Dr. Gyula Sebestyen, Dr. Ernö Hollendonner, Dr. Pell Schlesinger, Ferenc Michel, Adolf Halwax, Notar, und andere dem Verein beitraten. Diese Zeit kann als "goldene Zeit" des Lesevereins bezeichnet werden. Die Protokollbücher berichten, neben dem neu erwachten und außerordentlich populären Klubleben, in erster Linie über die niveauvolle kulturelle Tätigkeit und die beliebten Unterhaltungsveranstaltungen. Aus den Einnahmen, die aus letzteren gewonnen wurden, konnte der Leseverein so umfangreiches Kapital ansammeln, daß die Vereinsleitung die Errichtung eines neuen Theater- und Vereinsgebäudes in Planung nehmen konnte, welcher letztendlich aber erst 1956 in Angriff genommen werden konnte. - Die Aufführungen zeitigten auch immer große Erfolge beim Publikum und der Leseverein konnte aus den Einnahmen namhafte Beträge für wohltätige Zwecke spenden. - Das ungarische Amateurtheater hatte sich in Oberwart zu einem wertvollen Volksbrauch entwickelt. Der Leseverein brachte laufend neue Produktionen auf die Bühne und gehört damit zu den beständigsten Theatergruppen im Lande und wohl auch zu den erfolgreichsten, wenn man bedenkt, daß die Stücke in neuester Zeit jeweils von 1000 und mehr begeisterten Zuschauern besucht werden.
Hochgeladen von: Tillfried SCHOBER
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