Hauptschullehrer Artur Beza (*1913/+2000)

Hauptschullehrer Artur Beza (*1913/+2000)

Artur Beza: Der Vater von Artur Beza war Hr. Wenzel Artur Beza (*1883), ein aus Mähren stammender Mathematik- Physik- und Chemieprofessors. Nach erfolgreicher Lehramtsprüfung in Wien arbeitete er als Lehrer in Niederösterreich. Nach der Angliederung des Burgenlands im Jahr 1922 wurde Beza beauftragt, bei der Angleichung des dortigen ungarischen Schulwesens mitzuwirken. Er wurde zum Landesschulinspektor ernannt und war als solcher bis 1938 der einzige für das gesamte allgemeinbildende Schulwesen (Volks-, Haupt- und Mittelschulen) zuständig. Ihm wurde der Berufstitel Hofrat verliehen. - Bereits am 12. März 1938 wurde HR Beza von seinem Schreibtisch weg verhaftet und ins Gefängnis des Bezirksgerichts Eisenstadt gebracht, weil er „herzlos und gehässig gegen nationalsozialistisch und völkisch eingestellte Lehrer und Schüler vorgegangen" sein soll. Am 24. Mai 1938 wurde er ins KZ Dachau überstellt. Im Juli 1938 wurde er in den Ruhestand versetzt und am 16. März 1939 aus dem KZ entlassen. - Nach dem Krieg wurde Beza als Landesschulinspektor rehabilitiert und ging als solcher 1948 in Pension. Er verstarb im Jänner 1966. - Sein Sohn Artur Beza kam am 7. Oktober 1913 in Wr. Neustadt zur Welt. Er maturierte 1933 an der evang. Lehrerbildungsanstalt in Oberschützen und fand 1934 eine erste Anstellung als Aushilfslehrer an der röm. kath. Volksschule in Rax. 1935 folgte eine Tätigkeit als „widerruflicher Lehrer“ an der röm. kath. Schule in Neufeld a.d.L. (Klassenlehrer), wo sein Dienstverhältnis 1937 definitiv wurde. Während des „Dritten Reichs“ wurde er - zuhause schon HJ-Führer - in Slowenien, das 1941 von den Nationalsozialisten besetzt und ins des Deutschen Reiches eingegliedert worden war, eingesetzt. Viele slowenische Lehrer und Schulleiter, die sich nicht an die nationalsozialistischen Vorgaben hielten, waren entlassen, verfolgt oder deportiert worden und zur Stärkung der NS-Ideologie und der Deut. Sprache durch deutsche Lehrer ersetzt. - Zu seinem weiteren Dienstweg liegen keine gesicherten Informationen vor. Sicher ist jedoch, dass er 1952 erstmalig auf einem Gruppenbild der Hauptschule Oberwart zu finden ist. Dort unterrichtete er die Fächer Mathematik, Geom. Zeichnen, Tech. Werken und Bildnerische Erziehung. Wie Zeitzeugen berichten konnte man bei Fl. Beza einiges lernen, gleichzeitig waren wie bei vielen seiner KollegenInnen landauf landab, vom Direktor bis zum Schulwart, gewaltfreie Erziehungsmethoden nur ein Teil seines päd. Handelns, und viele SchülerInnen fürchteten daher seine tätlichen Übergriffe. Artur Beza starb am 9. November 2000 und wurde am Städt. Friedhof seiner Geburtsstadt Wr. Neustadt begraben.

JAHR DER ENTSTEHUNG

1972

ANGABEN ZUR HERKUNFT DES BILDES

Hochgeladen von: Tillfried SCHOBER

Herkunft des Bildes: Digitale Sammlung Langer/Schober

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