Siehe Bild #2572; - Die Zeitung berichtet in ihrer Ausgabe vom 15. November 1931: " * Die Wehoferbachregulierung in Oberwarth. Endlich wird einem alten sanitären Übelstand in Oberwarth energisch zu Leibe gerückt: der tote Pinkaarm, der im Sommer mit seinen faulenden Wässern die Luft verpestet und an dem sich bei den stinkenden Abwässern Millionen von Fliegen ergötzen wird endlich zugeschüttet. Der Wehoferbach durchfließt den südwestlichen Teil der Großgemeinde Oberwart und besitzt im Unterlauf dortselbst ein für seine Wasserführung übermäßig breites Bett, das einen toten Arm der Pinka vorstellt, in den das Streichwehr des diesen Arm kreuzenden Werkskanal der Raffelmühle eingebaut ist. Außerhalb Oberwarth sammelt dieser Bach die Tagwässer des Gebietes zwischen der Pinka, dem Höhenzug nordöstlich der Bahnlinie Oberwarth-Pinkafeld und der Gemeindegrenze Oberwart-Riedlingsdorf. Innerhalb des Ortes nimmt der Bach die Abwasserkanäle auf. In Folge des Wehres ist stets ein Rückstau vorhanden, der bei geschlossenen Schützenüber einen großen Teil der im Ort verlaufenden bachstrecke reicht. Zudem ist das Gefälle der Sohle äußerst gering und liegt diese im Unterlauf oberhalb des Wehres an vielen Stellen tiefer als die Sohle im Werkskanal beim Wehr, so daß fast keine Wasserbewegung vorhanden ist. In trockener Jahreszeit, in der die Wasserführung des Baches fast gänzlich aufhört und bloß die Abwässermengen einlaufen und im Unterlaufe infolge des meist niederen Wasserstandes im Werkskanal die Schlammbänke in der Sohle zutage treten, fault das Waser und verwesen die abgelagerten Pflanzenstoffe, so daß der umliegende Teil des Ortes Oberwarth in sanitärer Hinsicht einem unhaltbaren Zustand ausgesetzt war. Zur Behebung dieser Umstände wird nun ein im Knie des Gerinnes beim Bezirksbauamt beginnender Durchstich zur Pinka oberhalb der Raffelmühle mit Unterführung des Werkskanals und eine entsprechende Regulierung des Gerinnes oberhalb des erwähnten Knies oder 200 Meter aufwärts bei gleichzeitiger Verschüttung des bisherigen Bachbettes von der Einmündung in den Werkskanal bis zum Beginn des Durchstiches ausgeführt, um den Wehoferbach vom Werkskanal zu trennen, ein entsprechende Gefälle und damit eine raschen Abfluß der Wässer zu erreichen. Bemerkt wird, daß sich die Regulierung auch bei Pinkahochwässern wertvoll auswirken wird, da nach Fallen des Wasserstandes im Altlauf der Pinka die in das Einzugsgebiet des Wehoferbaches ausgetretenen Pinkahochwässer rasch abziehen werden. Die Gesamtlänge der Baustrecke beträgt 420 Meter. Die gesamten Baukosten sind auf 37.000 Schilling veranschlagt. Nach Genehmigung des Projekts durch das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft wurde ein Bundesbeitrag von 40 Prozent der Baukosten, das sind 14.800 Schilling und ein Landesbeitrag von 30 Prozent der Baukosten, das sind 11.100 Schilling bewilligt. Außerdem wurde unter der Bedingung, das nur durch das Arbeitsamt Großpetersdorf aus dem Stande der unterstützten Arbeitslosen zugewiesene Arbeitslose beschäftigt werden, aus den Mitteln der produktiven Arbeitslosenfürsorge eine Beihilfe bis zum Höchstausmaße von 6.100 Schilling gewährt. Der Rest der noch ungedeckten Baukosten im Betrage von 5.000 Schilling wurde von der Großgemeinde Oberwarth sichergestellt. Der Bau selbst wird in Eigenregie der Landeswasserbauleitung Oberwarth ausgeführt".
Hochgeladen von: Tillfried SCHOBER
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