1963: der Bikini hat seinen Siegeszug auch bis Oberwart geschafft - Asboth/Samer/Oswald

Im Sommer 1946 sorgt der französische Maschinenbauingenieur Louis Réard für einen Skandal: Er entwirft einen knappen Zweiteiler für Damen, nennt ihn Bikini und lässt ihn in Paris öffentlich vorführen. Zwar sind ähnliche Zweiteiler - wie Malereien und Mosaike beweisen - bereits bei den Römern bekannt, und auch in den 1920er-Jahren tragen einige Frauen zweiteilige Badebekleidung. Doch Réards Kostüm ist deutlich knapper geschnitten und bekommt einen klangvollen Namen: Bikini, benannt nach dem Bikini-Atoll in der Südsee. In dieser Zeit konnte sich das Kleidungsstück jedoch noch nicht durchsetzen, da es in vielen Badeorten verboten war, u. a. in Italien, Spanien, Portugal und an der französischen Atlantikküste. Der Siegeszug begann somit erst Jahrzehnte später mit der Entwicklung eines in alle Richtungen dehnbaren und dem Körper perfekt anschmiegsamen Materials. Brian Hyland widmete 1960 dem Bikini den Schlager Itsy Bitsy Teenie Weenie Yellow Polka Dot Bikini und ab 1962 bemühte sich die Zeitschrift „Freundin“ um ein Comeback des Bikinis: „Zwei Jahre lang hat man den Bikini totgesagt, mit dem Erfolg, dass er in diesem Jahr noch häufiger und verführerischer auftaucht“. Auch Ursula Andress verschaffte dem Bikini mehr Popularität, weil sie im ersten James-Bond-Streifen 007 jagt Dr. No (1962) im Bikini auftrat, veränderte damit den Status der Frauen und vermittelte ihnen eine neue Form von Unabhängigkeit. Der Bikini unterstrich eindrucksvoll seine wichtige demokratische, soziale und gesellschaftsverbindende Rolle für arm und reich, groß und klein, dick und dünn – für alle! Gründe also genug, sich auch in Oberwart schon am Beginn der 1960-er Jahre in der neuen Bademode zu zeigen.

JAHR DER ENTSTEHUNG

ANGABEN ZUR HERKUNFT DES BILDES

Hochgeladen von: Tillfried SCHOBER