Bericht zum Ableben von Maria Freißlinger (auch Freiszlinger oder Freisslinger, geb. Teubel, *1843/+1932) in der Oberwarther Sonntagszeitung vom 1. Jänner 1933

Bericht zum Ableben von Maria Freißlinger (auch Freiszlinger oder Freisslinger, geb. Teubel, *1843/+1932) in der Oberwarther Sonntagszeitung vom 1. Jänner 1933

Todesfall – Am Weihnachtsmorgen den 25. Dezember (Anm. 1932) starb nach kurzem Kranksein die hochbetagte Mutter des allseits beliebten und hochgeachteten Gasthofbesitzers Andreas Freißlinger in Oberwart, Witwe Frau Maria Freißlinger, geb. Teubel, im Alter von 89 Jahren. Um die Dahingeschiedene trauern außer ihrem Sohn noch die Töchter Witwe Maria Ochsenhofer und Witwe Theresia Miklos, sowie die Stieftochter Witwe Karoline Glatz, ferner ihre Enkelkinder, die Töchter des Gastwirts Freißlinger Mitzi, Ida, verehel. Dr. Weisch, Therese sowie Andreas, die mit großer Liebe an ihrem Großmütterchen hingen, hat sie ihnen doch ihre Mutter ersetzt, die sie im zartesten Kindesalter verloren. Alle Leiden der Enkel fanden dort, an dem Herzen der bis zur letzten Stunde geistig überaus regsamen Großmutter ihren Platz und mit seinem fraulichen Verständnis leitete sie die Herzen ihrer Enkelkinder, die durch ihr Scheiden einen unersetzlichen Verlust erlitten haben. Sie war bis an ihr Ende der gute Geist des Hauses und leitete mit ihrem glänzenden Gedächtnis und nimmermüdem Sorgen das ganze Hauswesen, sie war die stets sorgende Mutter und Großmutter, mit einem Herzen voll Liebe und Treue, so wie sie in den guten Büchern beschrieben werden und heute auch schon langsam an Seltenheitswert gewinnen. Mit rührender Sorgfalt wurde sie gepflegt und es war nicht die Pflicht allein, die da wirkte, sondern aufrichtige Liebe und Verehrung waren die Trostbringer im Leben wie auch am letzten Krankenlager der Verstorbenen. Das Begräbnis am 26. Dezember gestaltete sich durch die überaus große Zahl von Trauergästen zu einer imposanten Trauerkundgebung und Würdigung segensreichen, still bescheidenen hausfraulich-mütterlichen Wirkens. Aus allen umliegenden Gemeinden waren Trauergäste erschienen und überaus groß war die Zahl der Gastwirte und sonstigen Geschäftsleute, die der Verewigten die letzte Ehre erwiesen. Konsenior Paul Geistlinger würdigte in seiner Rede in zu Herzen gehenden Worten die Verdienste der Verstorbenen als Gattin, Mutter und Großmutter und seine Worte fanden beifälligsten Widerhall in den Herzen aller, die das treue Walten der Toten kannten. Der Männergesangverein Oberwarth sang unter der Leitung seines Chormeisters Mühl beim Hause und am Grab ergreifende Trauerchöre.

JAHR DER ENTSTEHUNG

1933

ANGABEN ZUR HERKUNFT DES BILDES

Hochgeladen von: Tillfried SCHOBER

Herkunft des Bildes: © ÖNB – ANNO: Historische österreichische Zeitschriften und Zeitungen

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