Ältestes Foto des Männergesangvereins Oberwart (Luka) und dessen Geschichte

Ältestes Foto des Männergesangvereins Oberwart (Luka) und dessen Geschichte

V.l.n.r.: 1.R. Nemeth, Koczor, Luka, Kasper, Hrabofsky, Malits; eine Person fehlt leider; 2.R. Zambo, Sagmeister, Glatz, Ulreich, Sagmeister, Granich, Lang, Lang; 3.R. Hermann, Simon, Fasching, Halwachs, Foiss, Lang, Fuith; // Die Geschichte des "Männergesangverein – Gesangverein – Stadtchor" seit seiner Gründung: Im Jahr 1883 Jahr wurden nach Aufzeichnungen des Komitatsarchivs Steinamanger und nach Aussage des dortigen Archivbeamten die ältesten Vereine Oberwarts - neben dem MGV die Freiwillige Feuerwehr, der Reformierte Leseverein, der Gewerbeverein, ein Radlerverein u.a. – gegründet. Um damalige, hohe Vereinsauflagen zu umgehen, hatte man beim MGV jedoch mit der Erstellung der Statuten zugewartet, sodass verschiedene weitere "Gründungsjahre", nach denen auch frühere Jubiläen begangen worden waren, bekannt sind. - Im Jahre 1945 wurden dann bei einem Brand des Rathauses alle Unterlagen, Protokolle, die Vereinsfahne und die Lyra des MGV vernichtet. Aufgrund einer amtlichen Niederschrift, von Erzählungen, privaten Fotos und der seit 1926 vorhandenen Kassabuchaufzeichnungen kann also nur ein überblickshafter Bericht über die Zeit von der Gründung bis zum Jahre 1947 gegeben werden. – Sicher ist, dass der MGV von Josef Luka (*1851/+1917, Kantor und Lehrer an der röm. kath. Volksschule von 1879 bis 1911) mit Männern aus der bürgerlichen Gesellschaftsschicht (Lehrer, Anwälte, Notare, Gewebetreibende, Kaufleute) gegründet und erstmals 1883 urkundlich erwähnt wurde. Angenommen wird, dass Lehrer Luka damals gleichzeitig Chorleiter und Obmann war. Der nächste, heute noch bekannte Obmann war Dr. Josef Christelbauer. - Von 1920 bis 1939 erlebte der MGV mit rund 40 Sängern unter Obmann Karl Reisinger (Postbeamter) immer wieder Höhepunkte seiner musikalischen Tätigkeit. (In diese Zeit fällt auch die Gründung des „Musikorchesters des MGV-OW“). Als Chorleiter waren Karl Eigenbauer (Lehrer an der röm. kath. Volksschule in Oberwart von 1924 bis 1928), Heinrich Eigenbauer (Lehrer an der Volksschule in Bad Tatzmannsdorf) und Friedrich Mühl (Lehrer an der evang. Volksschule AB in Oberwart) tätig. Die Haupttätigkeiten des Vereins bestanden damals in der Mitwirkung bei öffentlichen und kirchlichen Anlässen, der Organisation von jährlichen Sommerfesten mit ihren Gastchören und Teilnahmen an ebensolchen im Bezirk, wobei die Pflege des deutschen Liedguts im Vordergrund stand. Dem gesellschaftlichen Rang Rechnung tragend organisierte man ab dem Jahr 1926 gemeinsam mit dem Gewerbeverein den Gewerbe- und Sängerball, der außer in den Kriegszeiten bis 1961 Bestand haben sollte. – Von 1942 bis 1947 gibt es im genannten Kassabuch keine Eintragungen und bedingt durch den zweiten Weltkrieg keine Tätigkeiten des MGV. Nach der ungewollten Pause ging man ab 1948 wieder mit großem Elan ans Werk, das Chorleben florierte mit vielen jungen Sängern, und bereits am 25. Jänner fand wieder ein Gewerbe- und Sängerball statt. Obmänner dieser Zeit waren Josef Balazs (Tischlermeister), Johann Samer (Dachdeckermeister) und Alexander Zambo (Volksschullehrer). Als Chorleiter fungierten 1948 und 1949 Dr. Hans Bartlmä (Vorstand des Bezirksgerichtes), von 1949 bis 1954 Ernst Kapai (Finanzbeamter) und von 1954 bis 1957 Ferdinand Anetshofer (Finanzbeamter). Zu erwähnen ist, dass man ab 1948 alljährlich am 1. November bei der Gedenkfeier vor dem Kriegerdenkmal mitwirkte, die Weihe des neu erbauten Rathauses am 4. September 1949 umrahmte und bei vielen Gottesdiensten mitwirkte. Bei einer musikalischen Aufführung im Genossenschaftssaal (heute OHO) über “Gerichtsverhandlungen” - nach Operettenmelodien vertont - brillierte der Chor und besonders dessen Solisten Hadrawa, Balazs, Riegler, Adorjan und Laub vor einem großen Publikum. – Am 22. November 1957 wurde der MGV durch Frauenstimmen erweitert und nannte sich seither „Gesangverein“. Zum neuen Chorleiter wurde Musikschuldirektor Prof. Karl Messner bestellt, der den Chor 40 Jahre lang leiten sollte. Unter ihm entwickelte sich der Gesangverein immens, es wurden Madrigale, Oratorien, zeitgenössische Lieder, Opern- und Operettenmelodien und weiterhin natürlich auch Volkslieder und deutsches Liedgut zur Aufführung gebracht. Im Jahr 1977 wagte sich der Chor unter Karl Messner an das Oratorium „Die Schöpfung“ von Joseph Haydn heran und brachte es gemeinsam mit dem Mittelburgenländischen Lehrerchor und dem Savaria Symphonieorchester im Jahr der Feierlichkeiten zu „650 Jahre Oberwart“ auch erfolgreich zur Aufführung. Zum Obmann wurde Volksschullehrer Alexander Zambo gewählt, der diese Funktion schon kurze Zeit vorher beim MGV bekleidet hatte. Bei der Generalversammlung am 30. Jänner 1969 wurde Schulrat Gustav Geschrey zum Obmann gewählt. Unter seiner Ära wurde am 28. Oktober 1982 die Namensänderung auf “Stadtchor Oberwart” einstimmig beschlossen. Er war ein sehr beliebter, engagierter, mit Herz und Seele dem Chor verbundener Obmann. Mit viel Sachkenntnis führte er bei den Veranstaltungen humorvoll durch das Programm. Aus gesundheitlichen Gründen schied er am 28. November 2002 als Obmann aus und wurde zum Ehrenobmann auf Lebenszeit ernannt. – Am 5. Juni 1997 übernahm Mag. Gottfried Sattler die Chorleitung. Neben den erfolgreichen Bereichen der Chorarbeit begann er auch an neuen Formaten zu arbeiten, führte den Chor zu nationalen und internationalen Chorfestivals und intensivierte die erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Stadtchor Güssing für Werke mit Orchesterbegleitung. Auch gelang die Zusammenführung mit dem Kirchenchor der Osterkirche bei der Aufführung der “Krönungsmesse” von Mozart 2002 in der Osterkirche anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Kirchenchores unter Gottfried Sattler. In der außerordentlichen Generalversammlung von 2002 wurde SR Herwig Musser einstimmig zum Nachfolger von Gustav Geschrey gewählt. Musser führte als Chorleiter-Stellvertreter bei Abwesenheit des Chorleiters auch die Probenarbeit. – Bei der außerordentliche Generalversammlung am 20. September 2012 legt Herwig Musser nach 10 Jahren seine Funktionen zurück, als Obfrau folgte ihm Eva Farkas, die diese Funktion noch heute (2023) ausübt.

JAHR DER ENTSTEHUNG

1890

ANGABEN ZUR HERKUNFT DES BILDES

Hochgeladen von: Digitale Sammlung Langer / Schober

Herkunft des Bildes: Festschrift "125 Jahre Stadtchor" aus dem Jahre 2008 - zur Verfügung gestellt von Martin Langer

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