Böllerschießen rechts neben der Friedhofskapelle: Geschichte / Die 1. Generation nach dem II. WK - Miertl/Ruzsa/Samer/Adorjan/Riegler

Böllerschießen rechts neben der Friedhofskapelle: Geschichte / Die 1. Generation nach dem II. WK - Miertl/Ruzsa/Samer/Adorjan/Riegler

V.l.n.r.: 1 Otto Miertl, 2 Ludwig Ruzsa, 3 Hans Samer, 4 Ernst Adorjan, 5 Alfred Riegler; - Lt. Zeitzeugen wurde das Böllerschießen schon in der „Systemzeit“ – damit ist die Ära Dollfuß gemeint - unter der Führung von „Pisti“ Stefan Seper (*1903/+1981) und dann Geza Raba (*1919/+1984) durchgeführt. Die Verpflegung der Männer wurde dabei durch großzügige Spenden div. Fleischhauer und Bäcker aus Oberwart gestellt. Nach dem Krieg nahm man den Brauch dann ca. ab 1952 wieder auf. Das Schießpulver wurde anfangs noch von den sowjetischen Besatzern zur Verfügung gestellt und musste – auch genau kontrolliert – in seiner Gesamtheit verschossen werden. Die Tradition wurde über Jahrzehnte hinweg im Bereich kath. Friedhof und später auf der Wiese zwischen evang. und kath. Friedhof fortgeführt. Federführend waren dabei Hans Samer, Alfred Riegler und Ludwig Ruzsa. In den 60-er Jahren engagierten sich dann auch die Pfadfinder. Dabei kam es 1973 durch eine Unachtsamkeit von H. Samer zu einem folgenschweren Unfall, der sein Gesicht mit eingebrannten Schwarzpulverspuren für den Rest seines Lebens zeichnete. / 1993 wurde die Böllerschüsse dann als "störend" empfunden und so musste man gemeinsam mit dem Osterfeuer, das zu dieser Zeit von der Stadtfeuerwehr organisiert wurde, auf den Vörösdomb oberhalb des reformierten Friedhofs übersiedeln. „Geschossen wurde bis dahin mit eigens für diesen Zweck, angefertigten Standböllern. Diese mussten nach dem Abfeuern jedes Mal relativ umständlich und mit erheblichem Zeitaufwand nachgeladen werden, was auch nicht ganz ungefährlich war. Nachdem man auch bemüht war, zwischen den einzelnen "Kawumms" und "Rumms" keine längeren Pausen einzulegen, wurde versucht, eine hohe Feuerrate einzuhalten, was aber aufgrund von notwendigen Trinkpausen und der aufwendigen Nachladeprozeduren nicht immer möglich war. Ab 2000 brachte ich mich mit meiner Böllerkanone in das Geschehen ein. Die Kanone, ein im Maßstab 1:2 nachgebautes Modell eines historischen Marinegeschützes, brachte auch in dieser Hinsicht wesentliche Verbesserungen“ berichtet Heimo Gutleben. / Am Vörösdomb wurde nur wenige Jahre geschossen, da Osterfeuer und Böllerschießen an die Peripherie auf den Paulusberg weiterwandern mussten. Dort wurde zum letzten Mal am Karsamstag, dem 15.4. und am Ostersonntag, den 6.4. 2006, geschossen, eh die Tradition des Böllerschießens in Oberwart vorerst für immer ihr Ende fand. Das Aufrichten und Abbrennen des Osterfeuers erfolgt heute (2024) nicht mehr unter der Verantwortung der Feuerwehr, sondern wird von Verein SFJK Oberwart „Sport, Freizeit, Jugend u. Kultur“ durchgeführt.

JAHR DER ENTSTEHUNG

1952

ANGABEN ZUR HERKUNFT DES BILDES

Hochgeladen von: Tillfried SCHOBER

Herkunft des Bildes: Zur Verfügung gestellt von Frau Gertrude Samer

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