Der Leseverein der Reformierten Jugend wurde 1889 gegründet und ist damit der älteste, bestehende Kulturverein in Oberwart und einer der ältesten Vereine des Burgenlandes. Sein ursprüngliches Ziel war die Bildung der ref. Gemeinde. Aus Beiträgen der Mitglieder wurden Bücher angekauft, um es allen Gemeindemitgliedern, speziell denen, die keinen positiven Zugang zu Bildung hatten, zu ermöglichen, in Kontakt mit verschiedenster Literatur zu kommen. (Latein war in der Ref. Volksschule bis zur Zeit des „Dritten Reiches“ Pflichtfach). - In „Die Obere Warte“ ist über den Leseverein folgendes zu lesen: „Die ungarische Kulturarbeit innerhalb der Pfarrgemeinde oblag weiterhin (Anm.: um 1920) dem Leseverein, der in Oberwart für die Erhaltung und Pflege der ungarischen Kulturwerte wohl das meiste getan hat. Der Leseverein leistete gute Dienste nicht nur auf kulturellem Gebiet, sondern auch durch die Erweiterung des politischen und weltanschaulichen Horizontes der in einer gewissen Isolation lebenden Oberwarter. Der Schwerpunkt dieser ungarischen Kulturarbeit ist die Aufführung von Theaterstücken auf einem besonders hohen Niveau und die Führung einer 2000 Bände umfassenden ungarischen Bibliothek. Seit 1960 ist die ungarische Kulturarbeit um einen Bereich erweitert worden. In diesem Jahr begann unter der reformierten Jugend die Arbeit der ungarischen Volkstanzgruppe. …..- ….. Er genoss hohes Ansehen als erster Träger der ungarischen Kultur. 1931 feierte der Leseverein das 40-jährige Jubiläum seiner Gründung. Aus diesem Anlass bekam der Leseverein von seinen Mitgliedern eine wertvolle seidene Fahne. Das Protokollbuch berichtet, dass „die ganze Stadt den Feierlichkeiten beiwohnte“. Tatsächlich waren die leitenden Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens ungeachtet ihrer nationalen und religiösen Zugehörigkeit anwesend. Die Feierlichkeiten wurden übrigens verspätet veranstaltet, weil der Leseverein bereits 1889 in der heutigen Form gegründet wurde. Er ist damit der älteste Verein der Stadt. - Als Aufnahmejahr wurde das Gründungsjahr des Vereins gewählt.
Hochgeladen von: Tillfried SCHOBER
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