Johann Gutleben (* Grünbach 1911/+ Oberwart 1965)

Die Familie Gutleben stammt eigentlich aus Grünbach am Schneeberg, in dessen dortigem Kohlenbergwerk Vater Johann Gutleben bereits ab seinem 17. Lebensjahr gearbeitet hatte. In den Wirren am Ende des II. Weltkriegs entschloss man sich aber, gegen Westen zu fliehen und landete für ein gutes Jahr in Bad Hofgastein. 1946 konnte die Familie aber nach Grünbach zurückkehren. Nach der Ausbildung des Vaters zum Grubensteiger und seiner weiteren Tätigkeit im Bergwerk (damals ein USIA-Betrieb) wurde er 1951 darauf aufmerksam gemacht, dass im Braunkohlenbergwerk Tauchen ein Steiger gesucht würde. So kam es, dass die Familie um Juli 1951 nach Oberwart übersiedelte. Das bedeutete eine große Bereicherung für das Musikleben der Umgebung. - Johann (Rufname Hans) Gutleben war ein überaus begnadeter Musiker. Er spielte auf der Geige und der Zither, er beherrschte die Trompete und das Bassflügelhorn. Schon in Grünbach leitete er die dortige Bergwerkskapelle. Hauptberuflich begann er bereits im Jahre 1928 im Bergwerk Grünbach zu arbeiten, schloss die Hauerschule ab und wurde 1941 zum Grubenaufseher bestellt. Er war 1940 zwischenzeitlich auch für kurze Zeit einberufen worden, und absolvierte seinen Dienst als Militärmusiker in der Kopal-Kaserne in St.Pölten. Nach der Zeit in Bad Gastein, wo er als Bäcker und im Tunnelbau arbeitete, absolvierte er von 1948 bis 1950 die Ausbildung zum Grubensteiger, war aber weiterhin nur als Oberhauer im Schichtlohn beschäftigt. 1951 erfolgte die Übersiedelung nach Oberwart und der berufliche Beginn als Steiger im Braunkohlenbergwerk in Tauchen. Hier übernahm er alsbald auch die Leitung der Bergknappenkapelle. Gleichzeitigt war er auch Gründungsmitglied der Stadtkapelle Oberwart und an der Entstehung des Blasmusikverbands bzw. dessen Vorgängerorganisation der „Arbeitsgemeinschaft burgenländischer Musikkapellen“ im Rahmen des Volksbildungswerks im Jahr 1954 von Bezirksseite her maßgeblich beteiligt. Er war auch Gründer und Leiter der Tanzkapelle „Schwarz-Weiß“. Johann Gutleben verstarb 1965 im Alter von nur 54 Jahren. In Würdigung seiner Tätigkeiten wurde sein Begräbnis durch die Knappenkapelle Grünbach und die Jugendmusikkapelle Stadtschlaining musikalisch umrahmt, Abordnungen der Bergwerke Grünbach und Tauchen, des Blasmusikverbands, des Volksbildungswerks und vieler Blaskapellen gaben ihm die letzte Ehre.

JAHR DER ENTSTEHUNG

ANGABEN ZUR HERKUNFT DES BILDES

Hochgeladen von: Tillfried SCHOBER