Bei den Konzerten der Stadtkapelle ist oft zu hören, dass einige BesucherInnen beim letzten Teil des 83-er Regimentsmarsches auf Ungarisch mitsingen. „Harminckettes baka vagyok én, recece, gyalog masirozok én.“ – Es stellte sich die Frage wieso? Woher ist zumindest diese Zeile bekannt? - Der Marsch stammt aus der Feder des Komponisten Gustav Feifer (alternative Schreibweisen: Anton Feifer oder Anton Pfeifer oder Gustav Pfeifer), *1876/+1942, der von 1. Feber 1904 bis zum Untergang der Monarchie – somit also der letzte - Kapellmeister beim Infanterieregiment Nr. 83 war. Er trat am 1. November 1919 in dieser Funktion seine Pension an. - Der Marsch führt auch die Bezeichnungen "83-er v. Schikofsky-Marsch" und „Batków 83-er Marsch“ und ist wohl nach der heldenhaften Schlacht der 83-er am 6. Juli 1917 östlich von Lemberg im Raum der heute ukrainischen Ortschaften Batków-Zwierzyn komponiert worden. (Er war kein offizieller Regimentsmarsch. Er beginnt mit dem „Regimentsruf“, das Trio ist als Csárdás ausgeführt. Er wird auch als dem Kdt. Oberst Artur Iwanski von Iwania gewidmet genannt.) Der letzte Teil des Marsches wird nun von Pál Ábrahám in einem Zwischenteil seiner Operette „Das letzte Mädchen aus Verebély“ zitiert. Die Uraufführung fand am 13. Oktober 1928 im Budapester Operettentheater statt, das Lied trägt den Titel „Harminckettes baka vagyok én“. - Offensichtlich war (Schon im 18. Jahrhundert spielte man bei der Anwerbung von Soldaten spezielle Tänze, sogenannte „Verbunkos“. Vielleicht stammen die von der Bevölkerung noch gesungenen Textteile aus solch einem "Verbunko") oder wurde dieses Lied also nun so populär, dass es, obwohl es keinen geschichtlichen Zusammenhang zwischen den 32-ern und den 83-ern gab (außer dem, dass beide ungarische Regimenter waren), von der ungarischsprachigen Bevölkerung in Westungarn und im Burgenland sozusagen ins Volksliedgut aufgenommen wurde und ist heute noch der Hausmarsch der Stadtkapelle Oberwart.
Hochgeladen von: Tillfried SCHOBER
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