Gemeindefriedhof (Armenfriedhof/Spitalsfriedhof)

Gemeindefriedhof (Armenfriedhof/Spitalsfriedhof)

Über die Initiative des röm. kath. Pfarrers Dr. Karl Michel wurde 1917 ein Friedhof für die Spitalspatienten und Fremde jedweder Konfession durch die Gemeindeverwaltung angelegt. Im Totenbuch des Gemeindefriedhofs finden sich Eintragungen, welche die Beerdigten als „Gemeindearme“ bezeichnen. Bis in die Zwischenkriegszeit war die Fürsorge eine Angelegenheit der Gemeinden, weshalb dieser Bergriff verwendet wurde. Aber nicht nur OberwarterInnen oder EinwohnerInnen aus dem Bezirk Oberwart, die auf die Fürsorge angewiesen oder beschäftigungslos waren, sind hier begraben, sondern auch Angehörige von Familien, für die ein Grab am konfessionellen Friedhof finanziell nicht leistbar war. So finden sich in diesem Totenbuch vor allem Eintragungen von Verstorbenen, deren Berufe kein ausreichendes Einkommen in dieser Zeit ermöglichte. Am Gemeindefriedhof sind daher vor allem Menschen beerdigt, die aus Berufsgruppen wie Taglöhnern, Schuhmachergehilfen, Nachtwächtern, Hilfsarbeitern, Landarbeitern, aber auch aus kaum mehr anzutreffenden Berufen wie Kammerdienern, Kutschern, Lokomotivheizern oder Fassbindern kamen. Begraben wurden hier aber auch die Opfer des Zweiten Weltkrieges und der NS-Herrschaft. Daher beerdigte man hier auch einen französischen Kriegsgefangenen und ukrainische ZwangsarbeiterInnen. Der Friedhof wird auch Spitalsfriedhof genannt, weil viele der hier Beerdigten im Spital von Oberwart/Felsőőr verstarben.

JAHR DER ENTSTEHUNG

2012

ANGABEN ZUR HERKUNFT DES BILDES

Hochgeladen von: Tillfried SCHOBER

Herkunft des Bildes: Foto und Text: © "Peter Wagner - http://www.waechter-oberwart.at"

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