Evang. Kirche AB: Innenraum und Altar von 1812 bis 1910

Evang. Kirche AB: Innenraum und Altar von 1812 bis 1910

„Nachdem der Gemeinde-Convent den Beschluss gefasst hatte, eine Kirche samt Thurm zu erbauen, erfolgte am 22. September 1812 die Grundsteinlegung durch den zuständigen Senior Samuel Toepler aus Markt Allhau im Beisein des zuständigen Pfarrers Paul Raics aus Oberschützen, des reformierten und des römisch-katholischen Pfarrers von Oberwart, sowie des Pfarrers Andreas Hutter aus Pinkafeld. Man kann sich wohl vorstellen, daß die Mitglieder der kleinen Gemeinde „vor Wonne und Freude trunken“ waren. Es war eine feierliche und würdige Zeremonie; der Text für die Festpredigt war 1. Sam 7, 12: „Bis hierher hat uns der Herr geholfen“. - Der Bau wurde samt dem „18 Klafter hohen Turm“ in drei Jahren vollendet. Die reinen Baukosten machten 10 536 fl und 30 kr aus, das Bankett bei der Grundsteinlegung kostete 89 fl, das bei der Einweihung 258 fl. Die Einnahmen waren zunächst sehr bescheiden und es mußten Darlehen in der Höhe von 7 550 fl aufgenommen werden. Und dabei war die Kirche noch nicht fertiggestellt, Einrichtung und Ausmalen der Holzteile im Inneren (Empore) fehlten noch. Die Kirchenweihe nahm am 1. Oktober 1815 wieder Senior Toepler vor. Nach dem Brauch der Zeit zog man aus dem Schulbaus, wo eine kurze Andacht gehalten wurde, in die neue Kirche, wo neben dem eigentlichen Gottesdienst auch die Taufe zweier (übrigens fremder) Kinder, sowie Beichte und Abendmahl gehalten wurden. Neben Toepler und Raics, der über Ps. 84 predigte, nahmen noch Konsenior Schneller aus Güns, der über Ps. 27, 4 eine zweite Predigt hielt, sowie die Pfarrer Georg Haiti aus Pinkafeld und Andreas Hutter aus Bernstein an der Weihe teil. - Die Ausführung des Baues hatten vonseiten der Gemeinde Matthias Lagler und die Kirchenväter Johann Szäbo (1812) und Jakob Benedek (1815), die beide „edel geboren“ waren, geleitet. - Die erste Beschreibung der Kirche findet sich im Protokoll der Visitation durch den Superintendenten 1818: ,,Sie liegt gegen Morgen auf der Gasse, gegen Mitternacht, Mittag und Abend zwischen den Häusern, 9 Klafter 3 Schuh mal 6 Klafter mal 5 Klafter 1 Schuh innen. Die Kirche ist gewölbt, hat sechs Säulen. Gegen Abend, der Haupttür entgegen, befindet sich das von festen Materialien erbaute Altar, mit 4 aus Holz geschnitzte, doch versilberte Leuchtern, in der Mitte mit einem von Stahl gegossenen Crucifix. Hinter dem Altar eine sogenannte Schneckenstiege auf den Predigtstuhl, welcher, von Holz gemacht, auf dem Altar ruht. Beydes, sowohl Altar, wie Predigtstuhl sind noch unbemalen. Noch kein Taufstein und keine Orgel. Der Chor sowohl als die Emporkirche, auf beyden Seiten der Länge nach ist von Holz gebaut. Die Sakristey rechts vom Kircheneingang. Der Thurm, welcher nach römischer Art bis zur äußersten Spitze von festen Materialien erbaut, ist mit der Kirche verbunden, ohne Glocken. Der Thurm ist 18 Klafter hoch.“

JAHR DER ENTSTEHUNG

1900

ANGABEN ZUR HERKUNFT DES BILDES

Hochgeladen von: Tillfried SCHOBER

Herkunft des Bildes: Aus „Die evang. Pfarrgemeinde AB in Oberwart“

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