Das Mauerwerk und die spätromanischen Fenster an der Südwand wurden im Zuge einer Renovierung im Jahre 1975 freigelegt. - Im Kern ist die alte Pfarrkirche ein romanischer Bau mit mächtigem Westturm, langem Schiff und kleiner eingezogener Rundapsis. Der Turm wurde 1656 ausgebaut. Das Obergeschoss des Turmes und der Zwiebelhelm stammen aus der Zeit um1800. An der Südfront des 1728 und 1778 barockisierten Schiffes wurden bei der Renovierung 1975 romanische Fenster und an der Nordwand ein St. Georgsfresko freigelegt. Im Zuge der barocken Umgestaltung wurden am östlichen Joch beidseitig die Sakristei und der Schola-Raum angebaut. Seit der Fertigstellung der neuen Kirche (Osterkirche - 1969) dient die alte Pfarrkirche nunmehr als Ort der Begräbnisliturgie. - Die baugeschichtliche Untersuchung in der ehemaligen Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt: Im Jahre 1975 führte das Bundesdenkmalamt über Veranlassung von Pfarrer Dr. L. Triber bauhistorische und archäologische Untersuchungen in der Aufbahrungskirche und ehemaligen katholischen Pfarrkirche durch, die zur Aufdeckung eines mittelalterlichen Kirchenbaues und einer arpadenzeitlichen Hütte geführt haben. – Die Zusammenfassung der Ergebnisse: a) Durch die während der Grabung geborgene Fundkeramik konnte die über einem einfach rechteckigen Grundriss erbaute Hütte um die Mitte des 12. Jahrhunderts datiert werden, ein Datum, das wohl auch für die Besiedlung des gesamten Kirchenhügels gelten muss. b) Es scheint, dass diese ergrabene Hütte dem Kirchenbau, für den die Hügelkuppe planiert worden ist, hat weichen müssen. c) Durch einen Münzenfund ergibt sich ein frühestes Datum für die Kirchenerrichtung in den Grenzen von 1261 bis 1276. d) 1463 wird die Kirche, als dem Johannes Baptist geweiht, erstmalig genannt; damals war sie vermutlich bereits Pfarrkirche, da 1443 eine Riedbezeichnung „Pfarrtal“ erscheint. e) Für den ersten großen Kirchenumbau, die Westerweiterung, hat sich das Datum 1656 auf der heute im Turm eingemauerten Bauinschrift erhalten, die lautet: „Anno 1656 / Iohann Szerem(l)ei. / Pastore, & / Blasio Fihlöp, / aedituo exist. I extructa turis”. [Anm.: siehe Bild #4655]; f) 1728 erfolgt eine Renovierung der Kirche, bei der vermutlich die nördliche Sakristei erbaut wurde. Wahrscheinlich wurde gleichzeitig die Emporenstiege, deren Fundament während der Grabung festgestellt werden konnte, eingebaut. g) 1778 wurden die Chorquadratapside abgebrochen und die Kirche nach Osten um zwei mit Platzeigewölben überspannte Joche verlängert wird. Im Zuge dieses Umbaues, der einige Jahre gedauert haben dürfte, wurde 1780 die neue Apsis mit halbkreisförmigem Grundriss angefügt. Während dieser Bauarbeiten wurde auch die Sakristei nach Süden verlegt und in ihrer heutigen Form erbaut. h) Ab 1798 wird an der Aufstockung und Ausgestaltung des Turmes gearbeitet. 1812 hängen im Turm 4 Glocken und 1832 wird er (wiederum) mit Blech eingedeckt. 1838 scheinen die Turmbauarbeiten beendet. i) Die letzte größere bauliche Veränderung erfährt die Kirche im Jahre 1913 durch den Anbau der nördlichen Seitenkapelle. Eine allgemeine Restaurierung nach den Kriegstagen folgt in den Jahren 1947/48. 1969 wird die Osterkirche geweiht und die alte Kirche in eine Aufbahrungskirche umgewidmet. Es kommt zu neuerlichen Adaptierungsarbeiten: Die Empore wird entfernt und die freigelegten Mauern der ersten Kirche im neuen Fußboden sichtbar erhalten. j) Die letzte Außenrenovierung erfolgte 1996.
Hochgeladen von: Tillfried SCHOBER
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