Es handelt sich hier eigentlich um eine Fotomontage mit neuen Elementen. Das Entstehungsjahr wurde mit dem Beginn der Bautätigkeiten angegeben. - Text: "Das Krankenhaus in der Spitalgasse" - Der „Oberwarther Bezirkskrankenhaus-Verein“ begann im Jahre 1903 mit einem Krankenhausbau an der heutigen Adresse Dr. Emmerich Gyenge Platz, der durch einen Stiftungsfonds des Rotenturmer Grafen Julius Erdödy und dessen Gattin ermöglicht worden war. Da das Krankenhaus keinerlei staatliche Zuschüsse erhielt, konnte der Neubau erst 1911 fertiggestellt werden. Die feierliche Eröffnung erfolgte am 11. Oktober 1911. Das Spital verfügte damals über 45 Betten. - Im I. Weltkrieg wurde im Gebäude unmittelbar nach Kriegsbeginn ein Lazarett installiert, das sich schon Anfang September mit Verwundeten füllte. 1925 wurde das Haus erweitert. Die Kosten der Errichtung und der baulichen Ausgestaltung bis 1928 betrugen 272.504,- Schilling. - Infolge seines guten Rufes und des großen Einzugsbereiches erwies das Krankenhaus aber bald als zu klein, sodass erneut eine Vergrößerung und ein Umbau notwendig wurden. Eine erste Erweiterung wurde 1925-1931 durchgeführt. Trotz erheblicher Schwierigkeiten konnte Bezirkshauptmann Alzner, der damals auch Kuratoriumsobmann des Bezirksstiftungskrankenhauses war, das Spital 1931/32 zur modernsten Anstalt des Landes ausbauen. Es erfolgte die Aufstockung um zwei Geschoße. Das Haus wies eine interne Abteilung unter der Leitung von Primarius Dr. Hans Brenner und eine chirurgische Abteilung unter Primarius Dr. Wilhelm Smital (Gau-Ärzteführer, Mitglied von SA und SS) auf und umfasste ab diesem Zeitpunkt 95 Betten. – Die Machtübernahme durch die Nationalsozialisten in Österreich 1938 hatte unmittelbare Auswirkungen auf das Gesundheits- und Wohlfahrtswesen. Die Krankenhausstiftung wurde 1939 aufgelöst, und das Spital als Gaukrankenhaus in die Verwaltung des Gaus Steiermark übernommen. Als sich die Niederlage des „Dritten Reiches“ abzeichnete und sich die Rote Armee Oberwart näherte, wurde das Krankenhaus evakuiert. Dadurch gingen kostbare, medizinische Geräte und viele Einrichtungsgegenstände verloren. Durch persönliche Beziehungen des damaligen Verwalters Schwartz zum russischen Besatzungskommandanten, sowie durch Sach- und Lebensmittelspenden der Bevölkerung des gesamten Bezirks konnte die Wiederaufnahme des Krankenhausbetriebs aber bereits ab 31. Mai 1945 möglich werden. – Im Feber 1947 wurde Primarius Dr. Heinrich Kiss mit der ärztlichen Leitung betraut. Nach der Übernahme des Hauses in die Landesverwaltung im Jahre 1949 setzte eine große Ausgestaltung- und Erweiterungsphase ein. Im Frühjahr 1953 wurde mit dem Zubau für die interne Abteilung begonnen, die dort bereits im November 1954 ihren Betrieb aufnehmen konnte. Das Haus wies nunmehr 131 Betten auf. Im Jahr 1961 konnten Umbauarbeiten für die Unterbringung einer Säuglingsstation, die erste derartige Einrichtung im Burgenland, in die Wege geleitet werden.
Hochgeladen von: Tillfried SCHOBER
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