Im Jahre 1983 wurde die Fassade des Gebäudes von Peter Hahold (Design und Ausführung) neu gestaltet. - 1980 wurde der Verein Jugendhaus Oberwart“ gegründet und legte damit den Grundstein für eine kulturelle Bewegung, der der Großteil der Einwohner des Ortes damals skeptisch bis ablehnend gegenüber stand. Die Gründung des nachfolgenden, autonomen Kulturzentrums „Offenes Haus Oberwart“, ist mit 1989 datiert. // Ausführliche Geschichte des Gebäudes: © Willi Hodits https://www.prima-magazin.at/plaetze-und-gschichten; - Das Gebäude wurde 1928 vom Bezirksverband der Gewerbegenossenschaften erbaut. Hauptsächlich war es als Büro und als interne Fortbildungsstätte gedacht. Rund 80.000 Schilling haben die Baukosten betragen. Nur wenige Jahre später wurde ein Saal dazu gebaut, der für Kurse, Tagungen und auch für Tanzveranstaltungen der Gewerbegenossenschaft verwendet wurde. Bis zum Umbau im Jahr 1997 war das Haus deshalb nach seinem Erbauer als „Genossenschaftssaal“ in Oberwart bekannt. - Und dann kam der Krieg: 1938 wurde das Haus von den Nationalsozialisten okkupiert und später der Gauwirtschaftskammer Steiermark übertragen. Hier fanden viele Propagandaveranstaltungen der NSDAP statt. So kündigte die Oberwarter Sonntagszeitung im August 1938 eine große Werbeveranstaltung des Deutschen Roten Kreuzes im Genossenschaftssaal Oberwart an, um Krankenschwestern und Sanitäter für den Kriegseinsatz zu gewinnen. Neben Propagandaveranstaltungen gab es auch Fanfarenbläser- und Trommlerkurse sowie diverse Veranstaltungen der Nationalsozialisten. Am 5. November 1942 kaufte die Stadtgemeinde Oberwart das Haus – der Kaufvertrag ist angeblich vernichtet worden. Zumindest ist er heute nicht mehr aufzufinden. Das Gebäude war jedenfalls bis zum Jahr 1953 in Besitz der Gemeinde. - Mit dem Kriegsende und der Auflösung der Gauwirtschaftskammer Steiermark in Oberwart wurde das Haus leergeräumt, geplündert, könnte man sagen. - Nach dem Einmarsch der Russen in Oberwart im April 1945 wurde der Genossenschaftssaal von diesen beschlagnahmt und für verschiedene Veranstaltungen genützt. - Standort der Wirtschaftskammer: Die Wirtschaftskammer trat nach dem Zweiten Weltkrieg als Nachfolgerin der einstigen Gewerbegenossenschaften in Erscheinung und stellte am 19. November 1946 den Antrag auf eine Rückübertragung des Gebäudes. Immerhin war die Gewerbegenossenschaft von den Nationalsozialisten ja sozusagen enteignet worden. Die Rückerstattung erfolgte jedoch erst am 4. September 1953. Laut Zeitzeugenberichten dürfte der Bürobetrieb der Wirtschaftskammer in diesem Haus in der Lisztgasse 12 aber bereits 1947 erfolgt sein. Womöglich gab es einen Pachtvertrag mit der Gemeinde. Belegt werden kann dies aber nicht. Da das Gebäude für die Wirtschaftskammer mit den Jahren zu klein wurde, hat diese in der Wienerstraße ein Grundstück erworben, um ein neues Gebäude für die Bezirksstelle und das WIFI zu errichten. 1963 wurde es am heutigen Standort fertiggestellt. Die Wirtschaftskammer zog somit aus dem „Genossenschaftssaal“ aus. – Ausweichquartier: Der „Genossenschaftssaal“ wurde danach kurzfristig immer wieder für die unterschiedlichsten Zwecke verwendet. So mietete die Firma Triumph das Gebäude als Anlernbetrieb für die Näherinnen. Ab März 1964 wurde das Haus an die Bundesgebäudeverwaltung vermietet und im Juli 1966 um 800.000 Schilling an diese verkauft. In dieser Zeit war auch das Ergänzungskommando des Bundesheeres hier angesiedelt. In den 1970-er Jahren lagerte sogar die Begas Gasleitungsrohre im Haus. Dann kam der völlige Wandel. Im Jahr 1980 wurde der Verein „Jugendhaus“ gegründet.
Hochgeladen von: Tillfried SCHOBER
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