Die Nachricht erschien am 27. Dezember 2012 in der BRO. - © „Peter Wagner: http://www.waechter-oberwart.at“: Am 22. Dezember 2012 starb mit Hans Samer eine weit über seine Volksgruppe, die Roma des Südburgenlandes, hinaus bekannte musikalische Institution. Sein Charme, sein Lächeln, seine Musikalität, seine menschliche wie musikalische Botschaft, die immer eine humanistische war, wirkten bei seinen Auftritten von der Bühne herunter auf die Menschen – wohl auch bedingt durch seine unbestrittenen Qualitäten als Entertainer. - Hans war das zweite von vier Kindern der KZ-Überlebenden Franz und Gisela Sarközi aus Unterschützen. Nach der Absolvierung der Grundschule erlernte er den Beruf des Installateurs. Freilich zog es ihn bereits früh zur Musik hin, die zunächst mit dem Akkordeon begann. Immer wieder begleitete er schon in frühester Jugend seinen Vater und dessen Musikerkollegen bei diversen Unterhaltungen. Bereits ab dem 15. Lebensjahr spielte er in verschiedenen Formationen, mehr und mehr den Gitarren und dem aufkommenden Rock´n Roll als der sog. Zigeunermusik zugewandt. In den Formationen „Wild Cats“, „His Masters Voice“ und „Sunny Boys“ spielten Roma Seite an Seite mit Nicht-Roma und lebten, ohne nennenswertes Aufsehen, eine so natürliche wie selbstverständliche Form der gegenseitigen Anerkennung und Integration: Die Musik war das Verbindende und führte die Formationen in alle Winkeln des Südburgenlandes und der Oststeiermark. - Bald nach seiner Vermählung mit Anna Maria Theresia Károly im Jahr 1968 verließ Hans, der eine Anstellung bei den Wiener Wasserwerken erhielt und Vater zweier Söhne wurde, nicht nur das Südburgenland, sondern auch für über zwei Jahrzehnte die Bühne. Seine Mutter Gisela, die das KZ Ravensbrück überlebt hatte, drängte vehement darauf, den Namen Sarközi auf Samer zu wechseln, um – wie sie meinte – ein Stigma loszuwerden. - Im Jahr 1990 begann mit der Gründung der „Hans Samer Band“ die zweite Karriere des Musikers. Speziell seit dem Attentat von Oberwart im Jahr 1995 galt Hans Samer österreichweit als musikalischer Botschafter der Roma im eigenen Land. Mit unterschiedlichsten Besetzungen, aber sich selbst immer treu bleibend, absolvierte er Auftritte sowohl auf dem Donauinselfest, im Parlament, bei den Burgenspielen Güssing, der Oberwarter Revue „Coming Home“ als auch bei Ball-, Tanz- und Kulturveranstaltungen.
Hochgeladen von: Tillfried SCHOBER
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