Es ist an dieser Stelle nicht bekannt, wann der Kiosk, in dem für viele Jahre eine Trafik untergebracht war, gebaut worden ist. Sehr wohl weiß man aber, dass dort nach dem Krieg der Trafikant Muth sein Geschäftslokal hatte. Als er seine Konzession im Jahre 1965 verlor, bewarb sich Stefan Seper darum. Entsprechend der Monopolverwaltung der Austria Tabak wurden Konzessionen damals nur an Kriegsinvalide vergeben, und da Hr. Seper neben allen anderen Bedingungen durch seine 100%-ige Invalidität auch diese erfüllte, wurde ihm die Konzession zugesprochen. Zeitzeugen berichten, dass neben dem Tagesgeschäft mit Zigaretten, Zeitschriften und Zeitungen noch viele andere Artikel angeboten wurden: die damals noch gängigen Postkarten, Ansichtskarten, die heute nicht mehr gebräuchlichen Bundes- und KfZ-Stempelmarken, Totoscheine, sowie Mehrschaum- und Holzpfeifen. Ein besonderer Renner dieser Zeit waren äußerst wertvolle Feuerzeuge. Sie waren soetwas wie ein Statussymbol, und Feuerzeuge der Marke Roventa z. B. mit einer Krokodillederhülle um 500,- ÖS gingen speziell zur Weihnachtszeit über den Ladentisch wie die sogenannten "warmen Semmeln". - Um das Jahr 1972 musste sowohl der Kiosk als auch alle anderen Gebäude auf dem Grundstück dem Neubau eines Coop-Marktes (Eröffnung 1973) weichen. Die Trafik übersiedelte in ein Geschäftslokal gegenüber im sogenannten Bencsics-Haus Wienerstraße 18, wo sie von Herrn Seper noch bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1980 betrieben wurde. (Nachfolger waren bzw. sind Hr. Toth und Fr. Klein).
Hochgeladen von: Tillfried SCHOBER
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