Stadtgemeinde: Bürgermeister Reg. Rat. ADir. Michael Racz (ÖVP) - Portrait

Stadtgemeinde: Bürgermeister Reg. Rat. ADir. Michael Racz (ÖVP) - Portrait

Als Sohn eines Schuhmachermeisters am 28. Mai 1932 in Großpetersdorf geboren, übersiedelte er mit sechs Jahren nach Rechnitz, wo er die Volks- und Hauptschule absolvierte. Nach einer zweijährigen Lehre im väterlichen Betrieb knüpfte er den ersten Kontakt zu Oberwart mit dem Besuch der Handelsschule 1947 und blieb dort durch den Eintritt in das Finanzamt (1952), wo er auch jahrelang der Leiter der Lohnsteuerstelle war. Die politische Laufbahn in Oberwart begann für Racz 1977, als er sein Mandat im Gemeinderat antrat und auch zum Stadtrat gewählt wurde. Nachdem Ignaz Pieler sein Bürgermeisteramt zurücklegte, wählte der Gemeinderat Michael Racz am 13. Mai 1982 zum Bürgermeister. Am 24. Oktober des gleichen Jahres fanden die Gemeinderatswahlen statt, die ÖVP erreichte die Mehrheit und Michael Racz wurde im Gemeinderat wieder zum Bürgermeister gewählt. Am 28. März 1986 wurde ihm der Berufstitel „Regierungsrat“ verliehen. Von 1988 bis 2003 war Racz außerdem Präsident des Burgenländischen Gemeindebundes. Am Beginn seiner fast 20-jährigen Amtszeit stand die Konsolidierung der Stadtfinanzen. Oberste Maxime von Bürgermeister Racz war die Sparsamkeit und dies prägte auch sein Bürgermeisteramt. Trotzdem wurden notwendige Investitionen getätigt. Ein Hauptanliegen war der Ausbau der Stadt zum Messezentrum des Burgenlandes, was durch die Errichtung von festen Hallen geschah. Durch Grundkäufe und -verkäufe konnten Betriebe angesiedelt werden, die die Finanzkraft der Stadt stärkten (z.B. Unger Stahlbau GmbH). Auch Bauplätze für Wohneinheiten wurden geschaffen. Ein gutes Beispiel dafür ist der Ankauf des alten Krankenhauses durch die Stadtgemeinde, wo in der Folge am heutigen Dr. Emmerich Gyenge-Platz eine Wohnsiedlung mit betreubarem Wohnen entstand. Die damaligen Gemeindewohnungen in der Andreas-Hofer-Gasse wurden saniert. Das Freizeit- und Sportangebot konnte durch den Umbau des Freibades sowie die Installierung der Flutlichtanlage im Inform-Stadion verbessert werden. Im Jahr 1989, als der Eiserne Vorhang fiel, wurde auch der Partnerschaftsvertrag mit der ungarischen Stadt Szombathely unterzeichnet. Bis heute bestehen gute Beziehungen zu dieser Stadt, die nur rund 40 Kilometer östlich von Oberwart liegt. Die Öffnung der Grenzen zu Ungarn bedeutete auch eine Zunahme des Straßen- und Fremdenverkehrs. Der Belastung der Bevölkerung und der Stadt wurde durch den Bau des 1. Teilstücks der Umfahrung (B 63a) entgegengewirkt, an deren Ende ein Kreisverkehr mit neuen Betrieben, wie einer großen OMV-Tankstelle und dem Fast Food-Restaurant McDonald‘s (übrigens das erste im Burgenland), entstand. Der Neubau eines Feuerwehrhauses wurde notwendig, weil der Bevölkerungszuwachs in allen Bereichen eine entsprechende Vorsorge gegen Brand- und Naturkatastrophen erforderte. Mit der Wehoferbach-Regulierung im Bereich der Schulgasse, im Bereich Rechte und Linke Bachgasse (als Hochwasserschutzprojekt) und der Johann-Strauß-Gasse nach Norden waren nicht nur verkehrstechnische Maßnahmen verwirklicht, sondern auch stadtbildgestaltende Akzente gesetzt worden. Die Errichtung des zweisprachigen Gymnasiums markiert eine sinnvolle Erweiterung des Schulstandorts, weil gerade in Oberwart und Umgebung Menschen mit mehreren Mutter- bzw. Umgangssprachen wohnen. Die ehemalige Synagoge, das alte Feuerwehrhaus in der Ambrosigasse, wurde durch einen Zu- und Umbau zu einer zeitgemäßen Musikschule adaptiert. Gegen Ende seiner Amtszeit konnte noch die Neugestaltung des Stadtparks in die Wege geleitet werden. Mit 31. Dezember 2001 trat Racz nach über 19 Jahren als Bürgermeister zurück. Damit ist er derzeit der längst amtierende Stadtchef der Nachkriegszeit. Altbürgermeister Racz verstarb am 27. März 2023 im 91. Lebensjahr.

JAHR DER ENTSTEHUNG

2001

ANGABEN ZUR HERKUNFT DES BILDES

Hochgeladen von: Tillfried SCHOBER

Herkunft des Bildes: Zur Verfügung gestellt von der Stadtgemeinde Oberwart - Texte © lex liszt „Oberwart – Stadt der Vielfalt“

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