Teil eine Ansichtskarte: 1. Romasiedlung in der heutigen Mühlgasse "Zigeunerkolonie" 1857/76 - 1939

Die genaue Datierung der Errichtung ist auf Grund der geringen Quellenlage nicht möglich, kann aber auf den Zeitraum zwischen 1857 und 1876 eingegrenzt werden. (Siehe Helmut Samer "Die Roma von Oberwart" - 2001) - Das Foto stammt als Teil einer Ansichtskarte aus der Zeit vor 1911 (Poststempel). // Aus Oberwart stammt die älteste Urkunde über die Ansiedlung der Roma in Österreich. Im Jahre 1674 stellt Graf Chrostoph Batthàny dem Woiwoden Thomas Sarközy einen Schutzbrief aus, in dem er den Roma die Ansiedlung auf seinen Ländereien gestattete. // Eine Zählung aus dem Jahre 1854 verzeichnete drei ansässige Romafamilien mit sieben Männern, sechs Frauen und zwölf Kindern. Bis zum I. Weltkrieg wuchs die Einwohnerzahl der Roma-Siedlung in Oberwart auf rund 200 Personen an. - Im Juni 1939 begannen die Deportationen in die Konzentrationslager. Die Häuser der mehr als 350 EinwohnerInnen der Siedlung wurden angezündet, Hab und Gut wurde vernichtet oder verteilt. Die wenigen Überlebenden standen nach ihrer Rückkehr nach Oberwart 1945 vor dem Nichts. Ehemalige NS-Politiker und Beamte hatten nach wie vor das Sagen. Mit Hilfe der sowjetischen Kommandantur wurde 1946 zuerst eine Baracke und dann 1952 die ersten Häuser in unmittelbarer Nähe zur städtischen Mülldeponie errichtet. Die zweite Romasiedlung war entstanden.

JAHR DER ENTSTEHUNG

ANGABEN ZUR HERKUNFT DES BILDES

Hochgeladen von: Sammlung Langer / Schober