Pongracz Juliane, Imre Juliane und weitere Erntehelfer (unbekannt) der Partie Gaal 1939
Nicht Geklärt

Pongracz Juliane, Imre Juliane und weitere Erntehelfer (unbekannt) der Partie Gaal 1939

Auf dem Foto ist eine Gruppe von Erntehelfern im burgenländischen Siegendorf zu sehen. Pongrácz Juliane (später verh. Topler, *1923/+1994) steht in der Mitte und trägt ein weißes Kopftuch und eine gemusterte Schürze (7.v.r.). Die Frau mit der weißen Bluse (4.v.r.) ist Imre Julianna (geb. Baliko, *1893/+1982, Großmutter von Böcskör Annemarie). Der Mann mit Stock (5. von links) ist der "Partieführer" Gaal Gyula (*1895/+1949). Er ist auf mehreren ähnlichen Fotos abgebildet, offenbar leitete er in den 1930-er Jahren mehrere Arbeitseinsätze dieser Art. // Saisonarbeiter auf einem Meierhof: Bis in die späten 1950er Jahre begaben sich tausende Südburgenländer, Männer, Frauen und manchmal auch Kinder, vom Frühjahr bis zum Herbst als landwirtschaftliche Arbeiter auf die Meierhöfe im Nordburgenland oder Niederösterreich. Viele dieser Saisonarbeiter waren „Kleinhäusler“, deren bescheidener Besitz nicht ausreichte das nötige Einkommen zu sichern. Die Saisonarbeiter fanden zumeist auf den Rübenfeldern und bei der Getreideernte Beschäftigung. // Kleinhäusler waren nur im Besitz unter ¼ Hube = ca. 4 ha; die Bewohner solcher „Keuschen“ verdingten sich z. B. als Knechte und durften in den Bauernstand nicht einheiraten. // Zuckerrüben werden üblicherweise ab Mitte September bis etwa Mitte Dezember geerntet, wobei im Falle guter Witterung ein späterer Zeitpunkt Vorteile hat (der Zuckergehalt steigt bei längerer Vegetationszeit). Somit lässt sich das Foto in den Herbst 1939 datieren. Die Ernte erfolgte früher händisch. Man schnitt Kopf und Blätter ab und stach die Rüben dann heraus, oder man stach sie erst heraus und entfernte dann mit einem Messer Kopf und Blätter. Zum Herausstechen verwendete man einen Spaten, eine Gabel, den Rübenzieher oder den Rübenheber. Die herausgestochenen Rüben wurden anschließend von der anhaftenden Erde befreit, auf einen Anhänger geladen und zur weiteren Verarbeitung in die Zuckerfabrik transportiert, die Rübenblätter als Viehfutter verwendet. Historisch gesehen war Westungarn sehr reich an Gewerbe- und Industriebetrieben. 1850 bauten der Bayer Conrad Patzenhofer und der aus Hamburg stammende Zuckersieder Daniel Peter Rothermann in Hirm eine Zuckerfabrik. 1852 wurde eine weitere in Siegendorf gegründet. Für die Angestellten wurden in der Nähe der Fabriken Wohnhäuser gebaut. 1938 wurden u.a. die Zuckerfabriken Hirm und Siegendorf in die deutsche Zuckerwirtschaft eingegliedert und fielen den strengen Rationalisierungsmaßnahmen der deutschen Zuckerwirtschaft zum Opfer. 1940-41 wurde die Zuckerfabrik Hirm stillgelegt und diente als Lager für Flugzeugmotoren der Wiener Neustädter Flugzeugwerke. Die Anlagen wurden 1945 schwer beschädigt und außerdem als „deutsches Eigentum“ der USIA unterstellt. Die Zuckerfabrik Siegendorf blieb zwar während des Krieges weitgehend unbeschädigt, verlor aber ihr gesamtes Zuckerlager und hatte große Probleme mit der Rohstoffanlieferung. 1945 wurden keine Rüben angebaut, es dauerte bis 1948, bis die Anbaufläche allmählich wieder ansteigen konnte. (vgl. www.atlas-burgenland.at – Industrie);

JAHR DER ENTSTEHUNG

1939

ANGABEN ZUR HERKUNFT DES BILDES

Hochgeladen von: Helga Fülöp

Herkunft des Bildes: Private Sammlung Alexander Fülöp

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