Lage des Geschäfts siehe Bild #7024; - Am 3. Juli 1922 heiratete Wilhelmine Weigl Franz Angelus. Franz wurde 1894 in Bernstein geboren. Er übte den Beruf des Kappen- und Hutmachers, den eines Kürschners und in späteren Jahren den des Kaufmannes aus. Nach der Hochzeit mit Wilma ließen sich die beiden im dezember 1927 in Oberwart nieder. Die gemeinsamen Kinder Rosina, Karl und Irene wurden in den Jahren 1923, 1925 und 1930 in Oberwart geboren. Nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich musste Wilma Angelus mit ihren drei Kindern nach Wien übersiedeln. Ihre letzte bekannte Wohnadresse in Wien ist 2. Bezirk, Zirkusgasse 15/15. Dazwischen lebte sie noch in Wien in der Weintraubengasse und an einem unbekannten Ort in Belgien. Am 19. 02. 1941 wurde Wilma Weigl gemeinsam mit ihrer elfjährigen Tochter Irene nach Kielce deportiert. Am 09. 09. 1942 wurde Karl mit 17 Jahren nach Auschwitz deportiert, seine Schwester Rosina am 04. 08. 1942. In den Matrikelbüchern der Gemeinde Oberwart wurden bei Franz Angelus, seiner Frau Wilhelmine und bei seinen Kindern Irene, Karl und Rosina im Jahr 1951 zusätzliche Eintragungen vorgenommen. In diesen wird das vom Landesgericht Wien festgestellte Todesdatum mit 8. Mai 1945 angegeben. (Aus: "https://www.lettertothestars.at/uploads/pdf/Angelus.pdf); - Nach der Flucht der Familie aus Oberwart übernahm Fr. Ella Hagenauer (verh. Tischler) als kommissarische Verwalterin den bereitsn 1938 arisierten Betrieb und alle Waren der Fa. Angelus. - Ebenso erging es neben vielen anderen auch der Fa. Alfred Glaser, der mit seinem Geschäft und der Werkstatt im Postgebäude (Hauptplatz 10) zu finden war. Er berichtet: "Das Geschäft hatten wir nach dem Einmarsch der Deutschen schon nach 8 Tagen aufgeben müssen. Wir mussten alles, was nicht niet- und nagelfest war, verschleudern, nur um leben zu können. Nach der Aufgabe des Geschäfts hatten wir unsere Wohnung in der Werkstatt. Da kam die Gendarmerie und beschlagnahmte alles was zum Geschäft gehörte. Innerhalb von 14 Tagen mussten wir auf Anweisung der Gestapo Oberwart verlassen".
Hochgeladen von: Tillfried SCHOBER
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