Hut- und Kappengeschäft Ella Hagenauer: Einschaltung in der Oberwarther Sonntags-Zeitung - OZ vom 22. Januar 1939 / Arisierung

Es handelt sich hierbei um ein arisiertes Geschäft, das sich bis zu den "Wilden Arisierungen" im Besitz des jüdischen Kaufmanns Franz Angelus befand. (Siehe Bild #4674); - Bei der zeitlichen Verteilung der Arisierungsvorgänge sind grundsätzlich zwei Phasen und Erscheinungsformen zu unterscheiden. Phase 1 der wilden Arisierungen durch Angehörige der NSDAP begannen - wie hier - schon in den ersten Tagen nach dem Anschluss. Vor allem jüdische Geschäfte und Betriebe wurden dabei beschlagnahmt, Inventar und Lager oft zu Schleuderpreisen an die Bevölkerung oder arische Konkurrenten verschleudert. Im Bezirk Oberwart wissen wir zumindest in Rechnitz, Oberwart und Stadtschlaining von solchen Aktionen. Das Modell der "kommissarischen Verwalter" erwies sich aber als recht unbrauchbar, da diese meist branchenfremden Veruntreuungen nützten. Die noch im Laufe des Jahres 1938 geschaffene Vermögensverkehrsleitstelle (VVST) hat daher in den kommenden Monaten diese "kommissarischen Verwalter" gegebenenfalls auch ausgetauscht. Das Modell der Einsetzung eines durch die Partei vorselektierten Treuhänders - wie es in den ersten Tagen nach dem Anschluß 1938 in Österreich entstand - und die finanztechnische Durchführung der Arisierung in der "Ostmark" gingen den Ereignissen im Altreich zeitlich voraus; sie waren hier bereits übliche Praxis, während sie für das gesamt Deutsche Reich erst Anfang Dezember 1938 vereinheitlicht wurden (Phase 2).

JAHR DER ENTSTEHUNG

ANGABEN ZUR HERKUNFT DES BILDES

Hochgeladen von: Tillfried SCHOBER