Arkadenhaus: Bauernhaus Johann Straussgassse 37 / OW 523 - erbaut 1839

Arkadenhaus: Bauernhaus Johann Straussgassse 37 / OW 523 - erbaut 1839

Oberwart, Bauernhaus Johann Straussgasse 37 – OW 523, erbaut 1839; Besitzer: Ludwig Merth // Dieses schöne Laubenhaus ist eines von noch vielen in Oberwart. Es ist in Hakenform aus Ziegeln im Jahr 1839 erbaut und mit Ziegeln gedeckt. Das Haus zählt zu den ältesten des Bezirkvorortes. Das Bild mit der Giebelseite zeigt einen verhältnismäßig niederen Bau. Schön ist das Abschlussgesimse mit dem Zahnschnitt. Die Fenster sind vergrößert worden, sie waren ursprünglich viel kleiner. Interessant ist, dass hier - wie bei vielen anderen Häusern in Oberwart und Umgebung - das vorspringende Gesimse durch ein schmales Dacherl mit zwei Ziegelreihen schützend überdeckt ist. Darüber ist der trapezförmige Giebel mit seinen zwei kleinen „Bodenfensterln". Den Abschluss bildet ein kleines Walmdacherl (1/8 Walm). An der Hofseite verläuft parallel zum Wohntrakt ein mittellanger, doch schöner Laubengang. Auf niedrigen Säulen ruhen gedrückte Arkadenbogen. Die Säule hat hier unter dem Wulst des Kapitells einen leicht vorkragenden Ring, wodurch sich der Säulenkopf (Kapitell) deutlicher vom Säulenschaft abhebt. Interessant ist der Arkadenbogen: eine zarte Fasche zieht den Bogen nach, hebt ihn hervor, und in der Mitte des Bogens ist förmlich sein Schlussstein sichtbar gemacht (die Fasche geht um den Schlussstein herum). Es ist merkwürdig, dass gerade im Ort mit ungarisch sprechender Bevölkerung, wie in Ober- und Unterwart, in Siget i. d. Wart und in Jabing, das Laubenhaus besonders häufig zu finden ist, ja dass diese Hausform geradezu typisch für die obgenannten Orte ist. Doch sind diese Arkadenhäuser in der „Oberen Wart" nicht so alt wie die in Oberschützen und Umgebung bzw. in der angrenzenden Oststeiermark. Die Vorderstube dieses Hauses hat eine Pfostendecke (Bohlendecke). Es ist die einzige, die Prof. Simon in südburgenländischen Häusern gefunden hat (häufiger ist diese in der angrenzenden Steiermark bzw. in der Buckligen Welt zu finden). Bei dieser Pfostendecke ist nur der Durchzugbaum zur Abstützung notwendig. Hier ist der starke Durchzugbaum nicht nur in der Mitte, sondern auch an seinen Endungen verziert. An der Stirnseite des Balkens ist zwischen feinen Zierleisten das Erbauungsjahr in römischen Zahlen eingekerbt, an den Endungen sind gleiche Zierleisten und Wirbelräder eingeschnitten. Schön ist auch die Unterseite des Durchzugbaumes verziert: Hier sind zwischen gleichen Zierleisten ein Siebenstern und vier Wirbelräder (Sonnenräder) angebracht. Auch auf der Unterseite sind an den Enden des Baumes Zierleisten vorhanden.

JAHR DER ENTSTEHUNG

1971

ANGABEN ZUR HERKUNFT DES BILDES

Hochgeladen von: Tillfried SCHOBER

Herkunft des Bildes: Text und Graphik © „Franz Simon: Bäuerliche Bauten im Südburgenland“

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